Der Aderlass ist eines der ältesten Heilverfahren, deren Geschichte wenigstens über 2000 Jahre zurückreicht. Die Behandlung von Patienten durch Aderlass ist eine blutentziehende Behandlungsmethode.
Die Anregung der körpereigenen Lebenskraft, zum Beispiel durch Reizverfahren, ist das vordergründige Anliegen dieser Therapie.
Pletorische Menschen sind sogenannte Vollblüter, welche zu Stauungen innerer Organe, zu Blutungen aus Nase, Mastdarm und Gebärmutter neigen. Folgende Merkmale lassen auf solche Menschen schließen: Blaurote Ohren, rote Nasen, dick gefüllte Venen der Beine, Hämorrhoiden, rote oder dunkelblaue Verfärbungen der Haut, Rötung größerer Hautpartien, Hitzegefühl usw.
Erkennt der naturheilkundlich orientierte Therapeut einige dieser Merkmale wird er den Aderlass in Erwägung ziehen.
Aderlass ist nicht zu verwechseln mit Blutspenden oder einfacher Blutentnahme. Es gilt, den richtigen Zeitpunkt (Mondphasen) zu wählen sowie die geeignete Ausleitstelle. Außerdem muss das abgezapfte Blut aus der Vene frei fließen.
So wie das Schröpfen ist der Aderlass bei vielen Menschen negativ besetzt. Bei oben geschilderten Menschen wird diese Behandlung jedoch meistens als spontane Entlastung empfunden.
Meistens spielt der Aderlass in den heutigen Praxen eine untergeordnete Rolle oder wird gar nicht mehr angewandt. Dabei handelt es sich um eine segensreiche Möglichkeit zur Ausleitung und Umstimmung.
Noch am häufigsten angewendet wird der Aderlass durchgeführt zur symptomatischen Behandlung bei Bluthochdruckleiden.
Weniger bekannt ist die Möglichkeit durch den Aderlass dem Körper Blut und Schlackenstoffe zu entziehen und ihm die Möglichkeit zu geben, neues, frisches, sauerstoffreiches Blut zu produzieren.